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24.03.2019

Halli Hallo!

Juhu - ich hab' zwei neue Lieder fertig!

"Andere Zeiten" hat der ein oder andere von euch schon gehört (und fleißig kommentiert), als ich es auf meiner Facebook-Seite gepostet habe.

Seit gerade eben ist auch der "Elternautomat" fertig.

Um Missverständnissen vorzubeugen, muss ich bei diesem Lied ein paar erklärende Worte vorausschicken. Der Begriff "Elternautomat" ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Er stammt von dem dänischen Autor und Erziehungsprofi Jesper Juul. In dem Buch "Dein kompetentes Kind" schreibt er über den "Sprechenden Elternautomat" (S. 169): "Dieser gibt automatisch seine pädagogischen, belehrenden oder hilfsbereiten Kommentare zum Besten, sobald sich ein Kind in Hörweite befindet. Mit dem sprechenden Elternautomaten verhält es sich allerdings so, dass schon die meisten Dreijährigen ihre Ohren auf Durchzug stellen, wenn er anfängt zu plappern, und auch die meisten Erwachsenen wüssten schon nach fünf Minuten nicht mehr, was ihr Elternautomat von sich gegeben hat. Was nicht verwundern kann. Denn was er äußert, ist gelinde gesagt von schwankender Qualität und besteht aus einem ungeordneten Sammelsurium von Aussagen früherer Generationen, vermischt mit Phrasen, die wir irgendwo aufgeschnappt haben."

Es geht also NICHT darum, dass man Kindern gegenüber keine klaren Ansagen machen darf – im Gegenteil: Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass Kinder genau wissen, wo sie dran sind und wo meine persönlichen Grenzen liegen.

In diesem Lied geht es um etwas anderes: Nämlich um Sprüche, die irgendwie automatisch und oft unbewusst aus einem heraus kommen. Hier ein paar schöne Beispiele: "Steck die Hemmerd nei und mach dei Huusadürla zu." "Mach ma fei kei Schand!" "Sei schee anständig!" "Wie sacht ma?" Ich merke gerade, dass meine verinnerlichten Spürche alle auf fränkisch sind. Hahaha!

Das sind Sprüche, auf die Kinder – wenn sie sie überhaupt noch wahrnehmen, gerne mit einem lang gezogenen und leicht gereizten "Jaaa, Mamaaa!" antworten und dann heimlich die Augen verdrehen.

Und manchmal gibt es bei mir Tage, an denen sich ein leerer Erziehungsspruch an den anderen reiht und ich mich am Ende des Tages frage, ob ich heute eigentlich auch nur ein ernst gemeintes wohlwollendes oder interessiertes Wort an meine Kinder gerichtet habe.

Aber der Sprechende Elternautomat hat auch etwas Gutes. Er ist der beste Hinweis darauf, dass bei mir gerade etwas aus dem Lot geraten ist. Ich kann dann sagen "Oh oh, ich glaub, ich hab mal wieder nicht genug auf meine eigenen Bedürfnisse geachtet. Was fehlt mir gerade? Was brauche ich? Und wie kann ich mir das holen?". Und siehe da: Der Sprechende Elternautomat kann auch immer öfter mal die Klappe halten, weil ich viel besser weiß, was ich will und was nicht (Rückfälle vorprogrammiert).

Und jetzt bist du gefragt: Welche Sprüche, Phrasen, Kommentare hast du als Kind oft zu hören gekriegt? Und welche rutschen dir selbst noch ab und zu raus? 

Einen wunderschönen Start in eine tolle Woche wünscht dir

Tina