Jahresrückblick 2024 und Ausblick auf 2025

Am Anfang des neuen Jahres blicke ich zurück auf ein gutes und erfahrungsreiches Jahr 2024 unter der Überschrift der Jahreslosung „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe.“

Gelungen ist mir das sicher nicht immer, aber es war doch spürbar, dass die Ausrichtung hin zu Liebe das Entscheidende ist. Wenn das Ziel Frieden und Versöhnung ist, wird man anders handeln als wenn man nur so vor sich hinlebt. Und wenn ich mir als Ziel setze, nur Dinge zu tun, die mir Freude und die Welt ein bisschen schöner und bunter machen, treffe ich öfter Entscheidungen, die genau dazu führen und wiederhole nicht endlos dieselben frustrierenden Erfahrungen, die nur dadurch entstehen, dass ich unbewusst handle.

Wie wichtig die Ausrichtung und Klarheit bei dem, was man sich wünscht ist, habe ich letztes Jahr mehrfach erlebt. Kaum hatte ich ein paar Mal laut vor mir selbst und anderen ausgesprochen, dass mir in meinem Leben noch die Möglichkeit fehlt, irgendwie „wohltätig“ zu sein, bekomme ich die Gelegenheit, meine Nachbarin zu entlasten, in dem ich ein Auge auf ihre kranke Mutter habe, damit sie in Ruhe einkaufen gehen kann. Und diese Besuche haben nicht nur meiner Nachbarin geholfen, sondern der Austausch mit ihr und ihrer demenzkranken Mutter hat auch mir selbst Freude bereitet. Kurz vor Weihnachten ist sie nun im Kreise ihrer Lieben zu Hause von uns gegangen und es war eine Ehre und eine gute Erfahrung für mich, sie noch ein winzig kleines Stück am Ende ihres langen Lebens begleiten zu dürfen.

Und noch eine zweite Gelegenheit hat sich ergeben, als ich von einem Schulfreund meines Schwiegervaters gefragt wurde, ob ich ihm beim Schreiben einer Hymne für den Verein „Laufmützen“ helfe. Die Laufmützen sind eine Laufgruppe, die Geld sammelt für den Bau eines Kinderhospizes auf Usedom. Da musste ich keine Sekunde lang zögern und hab sofort zugesagt. Ich musste gar nicht so viel tun, denn Dieter hatte schon das halbe Lied in seinem Herzen. Es hat nur jemanden gebraucht, der ihm das sagt und das Ganze ein bisschen in Form bringt. Jetzt ist das Lied „Laufmützen sind wir“ fertig und inzwischen können schon alle Laufmützen den eingängigen Refrain mitsingen.

Diese Erfahrung war so eine Freude und ich war so in meinem Element, dass es mich auf die Idee gebracht hat, dass es vielleicht Teil meiner Bestimmung sein könnte, anderen Menschen dabei zu helfen, die Lieder, die in ihnen schlummern, auf die Welt zu bringen als eine Art „Lieder-Hebamme“. Deshalb habe ich eine neue Rubrik „Dein Lied“ in meine Homepage aufgenommen. Mir darüber Gedanken zu machen, wie genau ich das umsetzen kann, wird eine meiner Aufgaben für das neue Jahr sein.

Und noch etwas hat die Begegnung mit Dieter bewirkt: Ein Lied ist zu mir gekommen „There’s a Song in You“. Hier kannst du es auf YouTube anhören und natürlich auch gerne mit anderen teilen.

Die Ausrichtung ist also so wichtig, aber auch die eigene Bewertung dessen, wer oder was einem begegnet. Dieser kleine Raum zwischen einer Information, einem Reiz von außen und meiner Bewertung und anschließenden (Nicht-)Reaktion darauf, kann die Welt verändern. Davon bin ich immer mehr überzeugt: Es kann auf dieser Erde nur dann Frieden geben, wenn wir aufhören, alles und alle in Gut und Böse zu unterteilen. Es ist nicht so, dass sich alles schlagartig zum Guten wendet, wenn man gewisse Entscheidungsträger durch andere ersetzt, die alles besser machen sollen. Es ändert sich dann etwas, wenn jeder einzelne in seinem Leben etwas ändert. Jeder Schritt, den wir aufeinander zugehen ist ein Zeichen und hat eine Auswirkung. Und das Beste ist: Es verbreitet sich. Ein Mensch, dem ich die Hand reiche, und den ich zu verstehen versuche, ohne Recht behalten zu wollen, wird sich verändern und sich in einer umgekehrten Situation vielleicht darauf besinnen.

Ich will hier nicht sagen, dass das einfach ist. Gerade in den letzten Jahren ist etwas entstanden, das sich streckenweise unüberwindbar angefühlt hat, als hinge die ganze eigene Existenz davon ab, das Geglaubte gegen „Ungläubige“ zu verteidigen.  Um so schmerzhafter, wenn diese „Ungläubigen“ zur eigenen Familie oder langjährigen Freunden gehörten. Und doch habe ich gesehen, wie Menschen aufhören zu kämpfen, sich weigern, in ihrer Freundin, ihrem Bruder, ihrer Mutter einen Feind zu sehen und sich weinend in die Arme fallen, weil sie sich und den anderen zum ersten Mal wieder spüren können – von unschuldiger Seele zu unschuldiger Seele. Auch ich selbst habe diese intensive Erfahrung mit einer langjährigen Freundin machen dürfen und weiß wie anstrengend es sein kann, bis man an diesen Punkt gelangt. Ich weiß aber auch, wie sehr es sich lohnt, diese Arbeit zu machen! Auf einmal kann man damit aufhören, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, weil man weiß, dass der andere mit wohlwollenden Augen auf dich blickt und versucht, dich und deine Ängste zu verstehen. Man kann aufhören, oberflächliche und ausweichende Sinnlos-Gespräche zu führen und wieder von Herzen sprechen, miteinander weinen und lachen statt innerlich erstarrt zu sein. 

Das ist machtvoll. Das entscheidet über Krieg und Frieden. Es ist ein Geist der Versöhnung, der im letzten Jahr angefangen hat und immer mehr wird. Wir dürfen selbst der Friede sein, den wir uns so sehr wünschen. Und wir dürfen selbst entscheiden, ob wir auf das Unheil, das es gibt starren wie ein verängstigtes Kaninchen oder losgehen und die Welt selbst ein bisschen mehr zu dem zu machen, was wir uns so sehr wünschen: Einen friedlichen, liebevollen, schönen Ort.

Und was ist nun die Jahreslosung für 2025? „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (Thess. 5,21)

Ich kann mir kein besseres Motto für dieses Jahr vorstellen. In einer Zeit, in der man von allen Seiten mit Informationen bombardiert wird und nicht mehr sagen kann: Ist das echt? Hat das eine KI gemacht? Ist die Information wahr? Ist vielleicht nur ein Teil davon wahr? In solch einer Zeit ist es wichtiger denn je, zu prüfen, was „man sich reinzieht“.

Und was ist der Prüfstein? Für mich ist der Prüfstein, wie es sich anfühlt und was es bewirkt. Hinterlässt das Video eine eigenartige Leere in mir? Bewirkt die Musik, dass ich gestärkt, getröstet, auferbaut werde oder nicht? Ist diese Information hilfreich, um etwas besser verstehen zu können oder soll sie nur Angst erzeugen?

Dabei gibt es die Schwierigkeit, dass wir uns oft im Laufe des Erwachsenwerdens eben dieses Gespür abtrainiert haben, um in der Schule, im Beruf und im Alltag zurechtzukommen. Wir wollen es nicht spüren, weil es zu schmerzhaft wäre und wir nicht wissen, wie und was wir ändern könnten, um glücklicher zu sein und in unserer Mitte zu bleiben. Also besteht die Gefahr, alles, was uns irritiert, nicht sehen zu wollen und uns nur das anzusehen, das uns in dem bestätigt, was wir glauben – auch wenn das bedeutet, weiterhin in Angst und Einsamkeit zu leben – Hauptsache, wir müssen uns nicht dem Schmerz stellen, dass wir jahrelang an uns und unserer Bestimmung vorbeigelebt haben. Aber daran führt nach meiner Erfahrung kein Weg vorbei, wenn man wirklich leben will. Mich hat meine Suche nach meiner Bestimmung, die Frage „Warum bin ich hier?“ dazu geführt, mich diesen Ängsten zu stellen. Und ich bin noch lange nicht fertig damit!

Die gute Nachricht ist also, man kann dieses Gespür wiedererlangen und trainieren, in dem man sich immer wieder fragt „Tut mir das gut? Erfüllt mich das mit Freude? Fühlt es sich warm und wahrhaftig an? Resoniert tief in mir etwas damit, ohne dass ich es genau benennen kann?“

Und dann habe ich da noch die große Hoffnung, dass wir alle uns immer mehr aufraffen, wieder mehr nach echten Begegnungen und neuen Erfahrungen zu suchen: (kleine) Konzerte, Vernissagen, Singkreise, Essen gehen, Gottesdienste, Spaziergänge,…es gibt so Vieles, das unser Leben bunt und inspirierend macht.

Bachlauf an der Zenn

Das Bild hier ist übrigens auf einem Spaziergang nach Retzelfembach entstanden, weil Marian und ich nicht auf dem Radweg geblieben sind wie sonst, sondern am Ufer der Zenn entlang gelaufen sind. Dort haben wir so viele Dinge gesehen – vor allem die Arbeit des Bibers und des Maulwurfes :-) – die wir niemals hätten sehen können, wären wir auf dem Hauptweg geblieben. Ist das nicht eine schöne Allegorie zum Leben?

Ich könnte noch ewig so weiter philosophieren, aber eigentlich wollte ich ja erzählen, was es bei mir Neues gibt. Hut ab vor deiner Geduld, wenn du es bis hierher geschafft hast, obwohl du einfach nur wissen wolltest, ob „Rosa und der Spiegel“ beim Internationalen Hörspielsommer in Leipzig einen Preis gewonnen hat.

Die Antwort ist ein klares: „Jein“. Wir haben eine so genannte „Lobende Erwähnung“ bekommen, was Platz 4 entspräche, wenn es einen vierten Platz gäbe. Also Platz vier von 150 Einsendungen ist doch für den ersten Versuch ziemlich ermutigend, würde ich sagen. Was ich aber viel cooler fand: Meine ganze Familie (16 Personen!) und Lena und Ines haben es geschafft, an diesem Wochenende nach Leipzig zu kommen – einfach toll!!

Mit Folge zwei „Talentwettbewerb im Xochimilcosee“ habe ich bereits begonnen, aber jetzt ziemlich lange nicht daran gearbeitet, weil es so viele andere Dinge zu tun gab.

Ich war nämlich im vergangenen Jahr auf drei Märkten mit meinen Häkelsachen. Eigentlich wollte ich auf diese Weise all die Häkelunikate, die ich vor und während unserer Reise angefertigt hatte, unter das Volk bringen. Das habe ich zwar auch getan, aber dann zusätzlich noch hunderte neue Dinge angefertigt, bis ich schon eine Sehnenscheidenentzündung bekam.

Die Bilanz von drei Märkten ist sehr durchwachsen. Einer war ziemlich gut, einer nicht so gut (und stürmisch!), hat aber eine folgenreiche Begegnung möglich gemacht (dazu mehr im nächsten Newsletter) und der dritte – der Adventsmarkt in Veitsbronn war einfach nur bombastisch gut und hat mega Spaß gemacht. Da werde ich nächstes Jahr definitiv wieder mit von der Partie sein! Was weitere Märkte angeht, bin ich noch unsicher, aber einer im Frühjahr oder Herbst wird schon noch gehen. Es sind halt auch immer gute Gelegenheiten, Folgeaufträge zu bekommen und Kundenaufträge machen mir eh am meisten Spaß. So wie das kleine Axolotl, das eine Mutter heimlich bei mir in Auftrag gegeben hat als Weihnachtsgeschenk für ihren Sohn, der sich in mein Maskottchen Rosa verliebt hatte, die aber selbstverständlich unverkäuflich ist!

Und um hier noch einmal den Bogen zu spannen zu meiner Ausrichtung: Auch darauf hat das Leben reagiert: Ich hatte Anfang letzten Jahres beschlossen, in Zukunft vermehrt eigene Häkelunikate zu entwerfen und nicht mehr nur nach den Anleitungen anderer zu häkeln. Anleitungen variiert hatte ich schon lange, aber an das Entwerfen eigener Dinge von Grund auf hatte ich mich noch nicht gewagt. Ich habe mich also versucht an eigenen Ideen und dabei ist nicht nur „Rosa Axolotl“ entstanden, sondern auch „Krapfen-Klaus“, der sehr gut bei den Marktbesuchern ankommt. Krapfen mag halt auch jeder, egal ob man sie jetzt „Pfannkuchen“ nennt (wie mein Gatte aus Berlin) oder „Berliner“, wie der Rest von Deutschland. :-)

Es könnte sehr gut sein, dass sich diesbezüglich auch noch etwas völlig Neues ergibt, das zu tun hat mit meiner Begegnung auf dem Herbstmarkt in Ammerndorf. Aber das erzähl ich euch dann, wenn es soweit ist.

Nun wünsche ich euch allen, dass auch ihr spüren dürft, wie sehr euch Gott beschenken möchte und durch euch die Welt zu einem schöneren Ort machen möchte. Und deshalb schließe ich den heutigen Newsletter ab mit dem Text zu meinem Lied „There’s a Song in You“. Für diejenigen, die Lust haben, selbst mitzusingen, hänge ich noch einen Liedtext mit Akkorden an.

Alles alles Liebe,

Eure Tina

Da gibt es ein Lied in dir

 

Es gibt ein Lied in dir.

Ein Lied, das nur du singen kannst.

Es ist ein Lied – so einzigartig und wahr.

Ein Lied – genau so schön wie du es bist.

 

Wusstest du schon,

dass in deiner Seele

ein Schatz aus einer heiligen Quelle liegt?

Es ist eine Melodie,

die dein Herz singen will.

There’s a Song in You

Chorus

C               F            C    F C

There’s a song in you

     C               F             C    F C

A song only you can do

           Dm           F               G

It’s a song so unique and true

     C                      F                 C   

A song just as beautiful as you

 

Verse

Am   G      C     F C

Did you know

          Am       G      C       F C

That within your soul

             Am                   G           Em      F 

Lies a treasure from a sacred spring

            C                  F                    G    4-3

It’s a melody your heart wants to sing.